Begrenzte Freundschaft: Deutschland und die Türkei 1918-1933
Autor: Sabine Mangold-Will | Verlag: Wallstein Verlag GmbH |ISBN: 978-3-8353-1351-4
Der Erste Weltkrieg gilt in der Öffentlichkeit vielfach noch immer als die Geburtsstunde der deutsch-türkischen »Waffenbrüderschaft« und einer Freundschaft ohne Hintergedanken. Doch warum endete dieser Mythos mit der gemeinsamen Niederlage 1918 nicht, sondern wurde vielmehr gerade in den Jahren danach erst eigentlich geschaffen?Sabine Mangold-Will beschreibt die deutsch-türkischen Beziehungen zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland in ihrer internationalen wie transnationalen Dimension zwischen Diplomatie, Vereinswesen, interessierten Gesellschaftskreisen, Bildungspolitik und Sport. Dabei fragt die Autorin insbesondere nach den wechselseitigen Interessen einer von beiden Seiten formulierten angeblich ungebrochenen und zweckfreien Freundschaft. Die Erklärung dafür findet sich im gemeinsamen politischen Kampf gegen das System der Pariser Friedensordnung und der Abwehr einer beschleunigten Verwestlichung. So lässt sich für die Jahre 1918 bis 1933 lediglich von einer begrenzten Freundschaft sprechen, deren Inszenierung in Deutschland wie in der Türkei dem geteilten Kampf gegen eine unbegrenzte Moderne galt.
Rezensionen (1)
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Thorsten Zimmer
Verfasst am: 09.02.2016 |
Begrenzte Freundschaft
Das Buch beschreibt die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei in der Zeit nach 1918. Dabei wird herausgestellt, dass die positive Sicht auf die Waffenbrüderschaft im 1. Weltkrieg von uns Deutschen viel zu lange als "fortbestehend" eingestuft wurde.Das Buch analysiert die Beziehungen der beiden Länder ab Aufnahme der diplomatischen Beziehungen nach dem 1. Weltkrieg und verdeutlicht Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Ein interessantes Buch über eine Thematik, der wenig Beachtung geschenkt wird.