Die 326. Volks-Grenadier-Division in der Ardennenoffensive 1944/45
Autor: Timm Haasler | Verlag: Helios |ISBN: 978-3-86933-178-2
Die Studie geht am Beispiel der 326. Volks-Grenadier-Division auf die Aufstellung, Gliederung und Ausrüstung einer Volksgrenadierdivision im Herbst 1944 ein. Zu Beginn der Ardennenoffensive soll die Division auf sich alleine gestellt im Raum Monschau den Durchbruch durch die amerikanischen Linien erzwingen, ehe sie im Januar 1945 in die Ardennen verlegt wird und beiderseits Vielsalm den amerikanischen Gegenangriff im Zuge der Salm aufhalten soll. Es folgt der Rückzug auf den Westwall, der Ende Januar 1945 im Raum Steinebrück erreicht wird. Zu diesem Zeitpunkt bestehen die Kampfgruppen der Division nur noch aus Versprengten, Artilleristen, Personal der Trosse und schlecht ausgebildeten Soldaten zugeführter Marschbataillone.
Die Arbeit vermittelt einen Einblick wie es um den Ausbildungsstand, den Zusammenhalt und die Motivation der Soldaten zu Beginn der Ardennenoffensive bestellt war, und wie die Kampfmoral bedingt durch die schweren personellen Verluste, unzureichende Versorgung und klimatischen Bedingungen immer weiter abnahm. Darüber hinaus wird darauf eingegangen, wie die Division im Einsatz versucht hat, die infanteristische Kampfkraft durch die Bildung von Reservebataillonen und der Aufstockung der Füsilierkompanie zu einem Bataillon zu erhöhen.
Die Studie basiert im Wesentlichen auf Primärquellen deutscher und amerikanischer Archive. Authentische Fotos, Karten und Berichte von Zeitzeugen runden die Arbeit ab.
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Patrick Schlenz
Verfasst am: 30.08.2017 |
Die 326. Volks-Grenadier-Division in der Ardennenoffensive 1944/45
Der Autor Timm Haasler, der selbst als Artillerieoffizier in der Bundeswehr gedient hat, beschäftigt sich seit Jahren mit den Kampfhandlungen an der Westfront in den Jahren 1944 / 1945. Dass Haasler ein großes Detailwissen wissen hat, wird in seiner neuen Publikation deutlich, in der er sehr detailliert die Aufstellung und den Einsatz der 326. Volksgrenadierdivision in der Ardennenoffensive schildert.Das Buch "Die 326. Volksgrenadier-Division in der Ardennenoffensive 1944/45" schildert der Autor die sehr verlustreichen Kämpfe dieser Einheit und macht damit deutlich, wie die deutschen Truppen und insbesondere die Infanterie am Ende des 2. Weltkriegs verheizt wurde.
Timm Haasler schildert, hauptsächlich auf Basis von Quellen aus deutschen und amerikanischen Archiven, die einzelnen Gefechte, die die verschiedenen Einheiten geführt haben. Dabei schildert er so detailliert, dass selbst Gefechte, die teilweise nur von einem Zug oder einer Kompanie geführt wurden, nicht ausgespart bleiben. Diese Detailliertheit versetzt den Leser in die Lage, sich evtl. besser in Einzelschicksale einzuführen, als es in anderen militärhistorischen Werken möglich ist, die "nur" Gesamtzusammenhänge schildern und oft Details aussparen.
Der Text wird durch Lageskizzen, Karten und Fotos sowie durch Berichte von Kriegsteilnehmern gut ergänzt, was insbesondere beim Verstehen der Gefechtsberichte hilfreich ist. Beim Lesen ist es sehr angenehm, dass die Texte der Fußnoten direkt auf der jeweiligen Seite abgedruckt sind, so dass man sich ein ständiges und lästiges Blättern erspart.
Das Buch ist im DIN A4 - Format auf etwas dickerem Papier gedruckt und aus diesem Grund sehr angenehm zu lesen.
Das Werk ist besonders interessant für Leser, die sich mit der Geschichte der letzten Kriegsphase im Westen seit der Invasion 1944 beschäftigen. Für mich war das Buch eine wertvolle Ergänzung zu den Büchern, die ich bereits über die Ardennenoffensive gelesen habe.