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Erinnerungen: General der Panzertruppe

Autor: Cramer, Hans | Verlag: Verlag Veit Scherzer |ISBN: 978-3-938845-66-0

Erinnerungen: General der Panzertruppe

General der Panzertruppen Hans Cramer - Erinnerungen


Als Basis für dieses Buch diente zum einen ein Bericht Cramers, den er zeitnah zum Kriegsende verfasste, zum anderen seine handschriftlichen Notizen.

In dem Bericht erinnert und reflektiert er über seine Vorstellung vom Soldatsein, den Nationalsozialismus und seine Erlebnisse während aller Phasen des Krieges: mit seiner Aufklärungseinheit während des Polen- und Frankreichfeldzuges, als Kommandeur des Panzer-Regiment 8 in Afrika, als General der Schnellen Truppen insbesondere an der Ostfront und als letzter Kommandierender General des Afrikakorps in aussichtsloser Lage. Im Mai 1943 ging er mit den Truppen des Korps in britische Gefangenschaft – in das berühmte Offizierslager Trent Park. Wegen scheinbar schwerer Krankheit bereits im Juni 1944 aus der Gefangenschaft entlassen und ausgetauscht, traf er in Deutschland auf Misstrauen und Zurückhaltung und geriet im Zuge der Ereignisse um den 20. Juli in das Fadenkreuz der Gestapo und wurde 1944 aus der Wehrmacht entlassen. Zum Ende des Krieges erneut in britische Gefangenschaft geraten trat er im September 1945 auf Drängen der Briten wieder in die Wehrmacht ein und führte bis Februar 1946 als Oberbefehlshaber Deutsches Hauptquartier Nord „Churchills German Army“.

Seine Notizen hingegen sind eine Offenbarung. Ob im Urlaub oder an der Front, im Einsatz im Panzer sitzend, hielt er seine Eindrücke und die Geschehnisse um ihn herum schriftlich fest. Diese Notizen waren nur für ihn selbst bestimmt, nicht einmal für die Familie oder für die Nachkommen, geschweige denn für die Öffentlichkeit. Sie wurden auch nie von ihm nach dem Krieg „überarbeitet“, also geschönt. Sie sind so erhalten geblieben, wie sie damals schnell aufs Papier geworfen wurden.

Man erfährt, daß auch deutsche Truppen vor dem Gegner Reißaus nahmen. Ein komplettes Panzerregiment machte kehrt und haute ab – inklusive des Kommandeurs (Cramer) – und das schon 1942. Man erfährt, daß sich die Kommandeure ihre „Stabswagen“ – Opel Blitz Omnibusse – luxuriös einrichten ließen, inklusive elektrischem Zigarettenanzünder am Bett, daß man sich, wenn einmal nichts los war, von der Luftwaffe von Libyen nach Athen fliegen ließ um – jetzt ernsthaft – sich dort im Kino US-amerikanische Mickey-Mouse-Filme anzusehen und im dortigen Luftgaukommando edel zu dinieren, daß die höheren Stäbe an der südlichen Ostfront Hummer auftragen ließen, während in Stalingrad tausende verhungerten, daß die Ungarn sich mit den Italienern an der Ostfront überboten im Ausreißen und Wegwerfen ihrer Waffen, aber die Ungarn wenigstens einen guten Aprikosenschnaps hatten, daß ein Fieseler Storch in Tunesien auch sehr gut geeignet ist, um mal schnell nach Kairouan zu fliegen und dort einen Teppich zu kaufen, den der Adjutant dann heim nach Potsdam bringen mußte usw. usf.

Ein Buch voller unglaublicher Überraschungen.

Rezensionen (3)

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Carsten Brandt

Carsten Brandt

Verfasst am: 11.08.2020 |

Erinnerungen - General der Panzertruppe Hans Cramer

Dass ein General im 2. Weltkrieg aus der Gefangenschaft in die Heimat entlassen wurde ist sicherlich einmalig. Dass dieser General im Anschluss von den Briten dafür eingesetzt wurde, evtl. nach Mai 1945 eine deutsche Armee gemeinsam mit Briten und Amerikanern gegen Russland zu ziehen, ist ein unglaublicher Vorgang, der hier beschrieben wird!
Gustav Müller

Gustav Müller

Verfasst am: 29.07.2020 |

General Cramer

Ich mag biographische Bücher über Persönlichkeiten des 2. Weltkriegs. General Cramers Aufzeichnungen gehören sicherlich zu den Ungewöhnlichsten, was insbesondere seinem militärischen Lebenslauf ab 1943 geschuldet ist!
Patrick Schlenz

Patrick Schlenz

Verfasst am: 21.07.2020 |

Erinnerungen - General der Panzertruppe Hans Cramer

Autor Oliver Kock hat auf Basis der Aufzeichnungen von General der Panzertruppe Hans Cramer ein spannendes Werk über einen Wehrmachts-General verfasst, der höchst ungewöhnliche Erfahrungen im 2. Weltkrieg gemacht hat. Kock musste sich durch das schlecht leserliche Tagebuch des Generals "quälen". Doch es gelang ihm, so dass der interssierte Leser nun die Möglichkeit hat, das Leben des Generals nachzuvollziehen und sein Handeln, insbesondere während des 2. Weltkriegs, einordnen kann.

Als Basis für dieses Buch diente zum einen ein von General Cramer selbst geschriebener Bericht, den er zeitnah gegen Ende des Kriegs verfasste und zum anderen seine handschriftlichen Notizen. In dem Bericht erinnert und reflektiert er über seine Vorstellung vom Soldatsein, den Nationalsozialismus und seine Erlebnisse während aller Phasen des Krieges.

Cramerwar von Beginn an im 2. Weltkrieg als Offizier an vielen wichtigen Kriegsschauplätzen mit von der Partie. Polen, Frankreich, Afrika und die Ostfront waren seine Stationen, bis er als letzter kommandierender General des Afrika-Korps 1943 in britische Gefangenschaft ging. Dort gelang es ihm, aufgrund einer vorgetäuschten schweren Krankheit, ausgetauscht zu werden und kam 1944 zurück nach Deutschland.

Er wurde mit einigem Misstrauen behandelt, da man nicht einschätzen konnte, ob der General von den Alliierten "umgedreht" worden war. Noch 1944 wurde er nach dem Hitlerattentat aus der Wehrmacht entlassen und 1945, nach Kriegsende, von den Briten wieder in den aktiven Dienst gestellt. Die in diesem Buch beschriebene neue Dienststellung des Generals als Befehlshaber des Deutschen Hauptquartiers Nord, die bis Februar 1946 bestand ist ein interessantes Detail. Die Beschreibung, dass die Briten deutsche Soldaten für einen Feldzug gegen Russland zurückbehielten, die gemeinsam mit britischen und amerikanischen Soldaten ins Feld ziehen sollten, falls sich die Russen nicht an die Absprachen der Siegermächte hielten, überrascht. Alleine schon aus diesem Grund finde ich das Buch empfehlenswert, da mir dieses Details bislang nicht bekannt war.

Ein fast unglaublicher Weg für einen deutschen Offizier. Im Nachkriegsdeutschland war er beim Aufbau der Bundeswehr nicht gefragt und ging 1947 in Pension nachdem seine Pensionsansprüche geregelt waren.

Diese (auto-)biographische Studie des Generals ist eine sehr spannende Lektüre. Sie basiert einerseits auf den vom General Cramer verfassten Tagebüchern in Kombination mit einem biographischen Bericht über seinen Werdegang, den er Ende des Krieges verfasst hatte.

Die Zeit in der Gefangenschaft, die durch die Mitschnitte der Gespräche zwischen den deutschen Offizieren durch die Bewacher dokumentiert ist, ermöglicht interessante Einblicke in die Gedankenwelt der gefangenen Offizieren. Diese Mitschnitte, die im Werk von Oliver Kock ergänzend Verwendung finden, machen die Haltung vieler Offizieren im 3. Reich verständlicher.

Bereits die Einleitung bzw. dem Vorwort Kramers, wird deutlich, dass dieser General mit Leib und Seele Soldat war und rückblickend seine Zeit als Offizier als sein Lebenswerk betrachtete, das er durch die zwei Niederlagen in den Weltkriegen, als vernichtet ansah.

Das Buch ist reichlich bebildert, gut layoutet und hat einen schön gestalteten Einband. Das Buch ist für alle Leser zu empfehlen, die sich für die Geschichte des 2. Weltkriegs interessieren.