Wolfgang Schäuble - Erinnerungen, Mein Leben in der Politik

»Mit Wolfgang Schäuble haben wir einen großartigen Menschen und leidenschaftlichen Politiker verloren, der Historisches für unser Land erreicht hat.« Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Wolfgang Schäuble war eine politische Ausnahmeerscheinung. Nur wenige haben die Bundesrepublik in vergleichbarem Maße geprägt. Die unmittelbar vor seinem Tod fertiggestellten »Erinnerungen« bieten einen einzigartigen Einblick in die Geschichte unseres Landes und in die verborgenen Mechanismen des politischen Betriebs. Sie sind die Bilanz eines politischen Lebens, ein Vermächtnis der Werte und Haltungen, für die Wolfgang Schäuble ein Leben lang stand.

Niemand gehörte länger dem deutschen Bundestag an. In seinem politischen Wirken spiegelt sich die Geschichte eines halben Jahrhunderts und der Weg von der Bonner zur Berliner Republik. Der ehemalige Bundesminister, Parteivorsitzender der CDU, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Bundestagspräsident erzählt von den Anfängen einer Karriere, von Erfolgen und Niederlagen. Wolfgang Schäuble lässt ein einzigartiges politisches Leben Revue passieren: seine Jugend- und Lehrjahre, die Zeit als engster Weggefährte Helmut Kohls und als Architekt des Einigungsvertrages, den Schicksalsschlag des Attentats, das Drama der Spendenaffäre und das unglaubliche Comeback als mächtiger Minister während Angela Merkels Kanzlerschaft, in der er mit der »schwarzen Null« und als wichtiger Akteur in der Euro- und Griechenlandkrise hervorstach. Er verbindet seine Betrachtungen mit pointierten Porträts seiner Vorbilder, Weggefährten, Rivalen und Freunde. Wolfgang Schäubles »Erinnerungen« sind gelebte deutsche und europäische Geschichte und der Erfahrungsschatz eines wahrhaft politischen Lebens im Dienst der Bundesrepublik.

Stimmen zum Buch:

»Es ist ein großes Glück für unsere Demokratie, dass [Wolfgang Schäuble] sich am Ende seiner Karriere selbst noch einmal erinnern, Rechenschaft ablegen wollte über das, was ihn politisch angetrieben und geleitet hat.«
Robert Habeck, Die Zeit, 11. April 2024

»[Ein] sehr gutes Buch, das man als Politikinteressierter lesen sollte.«
Markus Lanz, ZDF, 11. April 2024

»Die Erinnerungen Wolfgang Schäubles sind das Vermächtnis eines herausragenden Politikers. Man lernt so viel über Politik wie aus kaum einem anderen Buch.«
Jasper von Altenbockum, FAZ, 8. April 2024

Autoreninfo: Wolfgang Schäuble

(1942–2023) war seit 1972 bis zu seinem Tod am 26. Dezember 2023 Mitglied des Deutschen Bundestages. Schäuble bekleidete wichtige Ämter in seiner Partei, der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und in mehreren Bundesregierungen; unter Angela Merkel wurde er Innenminister und einflussreicher Finanzminister. Von 2017 bis 2021 bekleidete er als Bundestagspräsident das zweithöchste Staatsamt.

Rezensionen (1)

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Patrick Schlenz

Verfasst am: 02.09.2024 |

Erinnerungen Mein Leben in der Politik

Wolfgang Schäubles politische Autobiographie erzählt auf über 650 Seiten seine Sicht auf sein Wirken für Deutschland und Europa.
Schäuble war für viele Menschen über Jahrzehnte ein politischer Begleiter. Eine verlässliche Konstante, der mit seinen Prinzipien und seinem Können die politische Landschaft geprägt hat.

Ein Vollblutpolitiker, der sich rückhaltlos für seine Ziele einsetzte, wenn er der Meinung war, dass sie für Deutschland wichtig und richtig waren. Aber auch ein Machtpolitiker, der, wenn es aus seiner Sicht notwendig war, auch sehr rücksichtslos sein konnte. Zu sich selbst, aber auch im Umgang mit Mitarbeitern. Man erinnere sich an den Rücktritt seines Sprechers Michael Offer.

Dennoch ist seine politische Karriere in Deutschland einzigartig. Er beschreibt seinen Aufstieg. Sein Verhältnis zu Helmut Kohl, seine Jahre nach dem Attentat. Man kann sagen, dass seine Zusammenarbeit mit Helmut Kohl und den damit verbundenen Enttäuschungen sowie das Attentat mit seiner anschließenden Behinderung, die Ereignisse in seinem politischen Leben waren, die emotional die größten Spuren bei ihm hinterlassen haben. Er hat jedoch Kohl sowohl politisch als auch physisch überlebt und auch eisernen Willen im Umgang mit seinen körperlichen Gebrechen gezeigt. Trotz aller Einschränkungen war er, bis zuletzt Mitglied im Bundestag. Er war der Dienstälteste dieses Gremiums.

Wolfgang Schäuble äußert sich zu den Intrigen, die gegen ihn gerichtet waren, schreibt aber auch über die Intrigen, die er selbst initiiert hat. Eine gewisse Befriedigung, die er bei seinem Wirken verspürt hat, kann aus seinem Buch herausgelesen werden. Er gibt zu, durchaus rechthaberisch gewesen zu sein. Eine Schwäche, die ihm beim parteiinternen Networking wenig behilflich war und ihm letztlich den Weg ins Kanzleramt verbaute. Helmut Kohl nutzte diese Schwäche gnadenlos aus. Schäuble, das wir anhand seiner Autobiographie nochmals klar, war einer jener Politiker, die noch Persönlichkeit und Klasse hatten. Kein Laberkopf, den Menschen nach dem Mund redete. Er gehört in die Kategorie und Liga der alten Garde, zu denen beispielsweise Helmut Schmidt, Willi Brandt und Franz Josef Strauss gehören.

Die Biografie hat er durchaus mit einem Hauch von Ironie und Humor geschrieben. Ein Buch, dass für Leser, die sich für deutsche und europäische Politik nach 1945 interessieren und mit dieser auseinandersetzen möchte, von großem Wert ist.

Wir empfehlen das Buch sehr gerne.