Im Zeichen des Tigers: die indische Legion auf deutscher Seite 1941-1945
Autor: Hartog, Rudolf | Verlag: Helios |ISBN: 978-3-86933-235-2
In der Indischen Legion, Teil der Indian National Army (I.N.A.), haben bis zum Mai 1945 fast 3000 indische Soldaten ohne Rücksicht auf Religions-, Stammes und Kastenzugehörigkeit freiwillig im Rahmen der deutschen Wehrmacht gedient. Auf der Grundlage zahlreicher Aufzeichnungen und Dokumente, Befragungen deutscher und indischer Angehöriger der Legion als auch von früheren Kriegsgegner (Offiziere der anglo-indischen Armee und des Indian Civil Service) verfasste Rudolf Hartog die erste, in sich geschlossene, umfassende Darstellung einer dramatischen Episode der deutsch-indischen Geschichte.
Einleitung von Prof. Dr. Hans Kutscher
ehem. Richter am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
ehem. Präsident des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaft in Luxemburg
Rezensionen (1)
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Patrick Schlenz
Verfasst am: 03.08.2020 |
Im Zeichen des Tigers - die indische Legion auf deutscher Seite 1941-1945
Autor Rudolf Hartog ist mit seinem Werk "Im Zeichen des Tigers" eine sehr gute Beschreibung der indischen Legion gelungen, die von den Deutschen aufgestellt worden war.Diese fast vergessene Episode des 2. Weltkriegs war mir bislang als ordenskundlich Interessierter bereits bekannt, da ich mehrfach in Katalogen über die eigens für diese Legion geschaffenen Orden und Ehrenzeichen "gestolpert" bin. Aus diesem Grund habe ich mich für die Hintergründe dieser Legion interessiert und das vorliegende Buch mit großem Interesse gelesen.
Bemerkenswert ist, dass der Leser zuerst über die innenpolitischen Verhältnisse in Indien informiert wird und die dort handelnden Personen nähergebracht bekommt. Subhas Chandra Bose, ein sehr bekannter und einflussreicher indischer Politiker, hatte die Legion gemeinsam mit deutschen Dienstellen ins Leben gerufen, um sie in den Freiheitskampf für ein unabhängiges Indien gegen die Engländer ziehen zu lassen.
Bose war letztlich trotz seiner großem Ambitionen und seiner Stellungen, ein sehr glückloser Politiker, der es nicht verstand, sich den Realitäten Indiens zu stellen und immer wieder versuchte einen eigenen Weg zu finden, der ihn letztlich ins Abseits stellte, insbesondere nach dem verlorenen 2. Weltkrieg.
Das Aufstellen der Legion war sehr schwierig, da es ein komplett neues Unterfangen war, Inder ohne Berücksichtigung ihrer Herkunft und ihrer Kaste in einer Einheit zusammenzufassen. Innerhalb der Ethien gab es auch unterschiedliche Werte. Außerdem gab es Feindseligkeiten zwischne den einzelnen Gruppen.
Dennoch gelang es, eine Truppe von ca. 3.000 Indern in dieser Legion zusammenzufassen, die jedoch kaum zum Einsatz kamen. Hartog schildert alle Phasen der Geschichte dieser Einheit und beschreibt die Schwierigkeiten.
Für sein Werk verwendet er Zeitzeugenberichte und Archivmaterialien und kombiniert diese zu einem Standard-Werk, das eine kleine literarische Lücke in der Berichterstattung über den 2. Weltkrieg schließt.
Das Buch, das auf über 230 Seiten die Ereignisse der Legion dokumentiert, ist für jeden Geschichtsinteressierten interessant, der an den ausländischen Verbänden in Diensten der Deutschen Wehrmacht interessiert ist.
Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.