Mutters Flucht: Auf den Spuren einer verlorene Heimat
Autor: Wunn, Andreas | Verlag: Ullstein |ISBN: 978-3-550-05036-7
Mutters Flucht
Andreas Wunn
Auf den Spuren einer verlorenen Heimat
»Wann immer ich an die Flucht meiner Mutter denke, sehe ich das Sonnenblumenfeld vor meinem Auge. Und irgendwo darin stelle ich mir meine schlafende Mutter vor und den Hund und die Grenzsoldaten. Eigentlich hat meine Mutter nie wirklich von früher erzählt. Nicht von ihrer Kindheit als Deutsche in Jugoslawien, nicht von der Flucht, nicht vom Ankommen in Deutschland. Für sie war das Dorf, in dem sie geboren wurde, ein untergegangener Sehnsuchtsort. Kann ein Ort Heimat sein, an den man sich kaum erinnert?«
Jahrzehntelang hat Andreas Wunns Mutter dazu geschwiegen, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Gebiet Jugoslawiens nach Deutschland floh. Auch über ihre Wurzeln — jene der Donauschwaben im Banat — sprach sie nicht viel. 2017 endlich, genau 70 Jahre nach ihrer Flucht, beschließt Wunn, zusammen mit ihr eine Reise in die Region ihrer Kindheit zu machen: entlang ihrer damaligen Fluchtroute, die heute als »Balkan-Route« bekannt ist. Ihre Reise führt Mutter und Sohn über Süddeutschland, Österreich und Ungarn bis nach Serbien. Entstanden ist die anrührende Erzählung eines Nachkriegsschicksals, aber auch die persönliche Wiederentdeckung eines fast vergessenen Stücks deutscher Geschichte, die vor Jahrhunderten begann und nach dem Zweiten Weltkrieg endete.
Der Autor:
Andreas Wunn, geboren 1975, ist beim ZDF Redaktionschef des "Morgenmagazins“ und des "Mittagsmagazins". Für beide Sendungen steht er auch als Moderator vor der Kamera. Zuvor war er sechs Jahre lang Südamerika-Korrespondent des Senders und leitete das ZDF-Studio in Rio de Janeiro. Seine TV-Dokumentationen wurden mehrfach ausgezeichnet. Wunn lebt mit seiner Familie in Berlin.
Rezensionen (1)
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Patrick Schlenz
Verfasst am: 13.04.2020 |
Mutters Flucht
Dieses biographische Buch, das die Flucht einer deutschen Familie nach dem Ende des 2. Weltkriegs aus Jugoslawien beschreibt, ist ein erschütterndes Beispiel eines Schicksals, das viele Menschen auf Seiten der Sieger und Verlierer des 2. Weltkriegs traf.Leid, Unrecht aber auch der unglaubliche Optimismus bzw. die Schaffenskraft der Vertriebenen ist ein Beispiel für alle Menschen, die der Meinung sind, dass man Vertriebene nicht helfen sollte.
Das gilt gerade für die heutige Zeit und wir sollten uns alle vor Augen halten, wie priviligiert wir in den westlichen demokratien leben!
Ein sehr gutes Buch, das zum Nachdenken anregen sollte!