Prinz Eugen: Die Geschichte des legendären deutschen Kreuzers
Autor: Ingo Bauernfeind | Verlag: Motorbuch |ISBN: 978-3-613-03931-5
Die »Prinz Eugen« war einer der drei schweren Kreuzer der Kriegsmarine und das einzige deutsche Großkampfschiff, das den Zweiten Weltkrieg überlebte. Die »Eugen« sank im Sommer 1946 bei den amerikanischen Atombombentests und liegt beim Kwajalein-Atoll.
Ingo Bauernfeind beschreibt in dieser Monografie Entwicklung, Geschichte, Technik und Einsätze der »Eugen«; vor allem aber widmet er sich auch dem Schicksal des Schiffes nach 1945. Aktuelle Bilder des Wracks im heutigen Zustand, Hinweise, Erkenntnisse und Bewertungen im Zusammenhang mit den Kernwaffentests gehen weit über die übliche Geschichtsschreibung hinaus.
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Ptrick Schlenz
Verfasst am: 22.11.2017 |
Prinz Eugen: Die Geschichte des legendären deutschen Kreuzers
Bevor man sich diese Werk zulegt, sollte man auf der Internetseite des Motorbuch-Verlags oder in der Buchhandlung seines Vertrauens das Vorwort zu diesem Titel durchlesen, denn es erwartet den Leser nicht in erster Linie eine Schilderung der Einsätze dieses Kriegsschiffes während des 2. Weltkriegs, sondern es wird überwiegend das Schicksal des Schiffes nach dem Ende des 2. Weltkriegs im Kontext atomarer Versuche der US-Streitkräfte geschildert.Auf ca. 190 Seiten beschreibt der Autor Ingo Bauernfeind das tragische Schicksal dieses Kreuzers, der sein Ende bzw. seine Ruhestätte nach einigen Atomtests in einer Lagune der Marshall-Inseln fand. Dabei widmen sich nur in den beiden ersten Kapiteln mit der Planung, dem Bau und den Kriegseinsätzen des Kreuzers im 2. Weltkrieg.
Bereits im 3 Kapitel wird die Überführung des Prinz Eugen in die USA beschrieben, bei der ein Großteil der deutschen Mannschaft mit an Bord blieb und den US-amerikanischen "Kameraden" das notwendige Know-how zur Führung des Schiffes vermittelte.
In dem darauffolgenden Kapitel wird die die Geschichte des Atombombenbaus, sowie der ersten und bis heute einzigen Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki thematisiert. Direkt anschließend schildert der Autor, wie die US-amerikanischen Militärs ab 1946 Atomwaffentest durchführten, um deren Wirkungsweise im Seekrieg zu testen. Man wollte u.a. herausfinden, ob Atomwaffen dazu geeignet sind, ganz Flotten zu vernichten.
An der Operation "Crossroads" nehmen 42.000 Soldaten und zivile Wissenschaftler teil.
Nachdem die Prinz Eugen zwei Atomtest überstand hat wird Sie zum Kwajalan-Atoll geschleppt, wo sie schließlich Ende Dezember 1946 sinkt und bis heute liegt.
Im weiteren Verlauf des Buches beschäftigt sich der Autor dann mit der dramatischen Geschichte der Bikinianer, die im Rahmen der Operation "Crossroads" aus Ihrer Heimat Bikini vertrieben wurden, um anschließend atemberaubende Unterwasserbilder vom aktuellen Zustand des Schiffes zu präsentieren, die bei verschiedenen Tauchgängen geschossen wurden. Diese Fotografien werden anhand farbiger Draufsichtzeichnungen der Prinz Eugen eingeordnet, so dass sich der Betrachter gut orientieren kann.
In Kapitel 7 wird dann noch die beabsichtigte Restaurierung des Bordflugzeuges, der Arado Ar 196 beschrieben, die sich seit 1949 ungeschützt auf einem amerikanischen Militärgelände befand. Jetzt zurück in Deutschland, aber immer noch in amerikanischem Eigentum, hat sich ein Förderverein gebildet, um diese Maschine wieder in den Urzustand zu versetzen.
Den Abschluss des Buchs bilden ein Bericht über den Nachbau der Prinz Eugen im Maßstab 1:100 sowie eine ein Bericht über das Vermächtnis dieses Kriegsschiffs.
Für Leser, die sich nicht nur für ein Kriegsschiff, sondern darüber hinaus auch für die Geschichte der Entwicklung von Atomwaffen und deren strategischen Einsatz interessieren, ist das Werk sehr interessant und lesenswert und kann uneingeschränkt empfohlen werden.