Sie nannten uns Helden
Autor: Berg, Helmut | Verlag: KRAL |ISBN: 978-3-9902492-5-3
Das spannende Schicksal des niederösterreichischen Stuka-Fliegers Hans Deibl im Zweiten Weltkrieg führt dramatisch vor Augen, wie Hitlers NS-Regime imstande war die Jugend in Kriegsbegeisterung und Fanatismus zu versetzen. Der Maturant Hans Deibl träumt schon als Kind vom Fliegen. Im Jahr 1938 scheint die Zeit gekommen. Begeistert wird er Kampfpilot in einem der gefürchtetsten Flugzeuge der deutschen Luftwaffe, dem Sturzkampfbomber Junkers Ju 87, genannt Stuka. Der junge, schneidige Offizier scheint wie geschaffen für diese todbringende Maschine. Stuka-Flieger sind die „Popstars“ und Jugendidole der Luftwaffe. Hans Deibl genießt die Rolle des gefeierten Helden und Frauenschwarms. Nach zahlreichen gefährlichen Einsätzen wird er über der Sahara im Luftkampf abgeschossen und schwer verwundet. Schon während des Krieges erwachsen dem jungen Flieger-Helden erste Zweifel über seine Aufgaben. Offen und rückhaltlos selbstkritisch berichtet der gereifte Pazifist über Verführung und Verblendung. Sein Wunsch: Mahner und Aufklärer zu sein. Hans Deibl steht im Erscheinungsjahr dieses Buches im 100. Lebensjahr.
Autoreninfo:
Helmut Berg ist Autor, Journalist und Filmemacher. Er studierte Philosophie, Theologie und Film in Wien und Nottingham. Publikationen in diversen österreichischen Medien. Gestaltung von Dokumentations- und Industriefilmen.
2010 WER-Preis der Industriellenvereinigung für die Förderung des Dialogs von Wirtschaft, Ethik und Religion.
2012 IVA Ethikpreis für das Buch „Vom Gelde, das dem Leben dient.“ (Peter Lang Verlag, Frankfurt, 2011).
Rezensionen (1)
Ich möchte eine Rezension schreiben
Patrick Schlenz
Verfasst am: 17.05.2021 |
Sie nannten uns Helden
Das biographische bzw. autobiographische Werk, das Hermut Berg in der ich-Form schrieb, und dabei sowohl die Aufzeichnungen Hans Deibls sowie die Inhalte der mit ihm geführten Gespräch nutzte, erzählt auf über 180 Seiten den militärischen Werdegang und den Kriegseinsatz von Hans Deibl im 2. Weltkrieg bis zu seiner Heimkerh nach der Kriegsgefangenschaft.Besonders beeindruckend geschrieben, ist die Zeit nach seinem Abschuss mit der anschließenden Gefangenenzeit. Dazu gehört auch, dass er mit einem gegnerischen Fliegeroffizier, der ihn abschoss, seinen Frieden machte und mitselbigem nach dem Krieg eine lebenslange Freundschaft pflegte.
Diese Geschichte kann auch stellvertretend für den Charakter des STUKA-Piloten Deibl gedeutet werden, der seine Moral und Wertvorstellungen auch im Kriege aufrecht hielt.
Er ist damit ein Beispiel, dass auch ehemalige Gegner einander verzeihen und einen Neuanfang starten können. Gerade so, wie es die europäische Einigungspolitik viele Jahre ebenfalls vorgemacht hat.
Dazu ist das Buch hochwertig verarbeitet, mit einigen sehr guten Bildern ausgestattet und verfügt sowohl über ein modernes gut leserliches Layout, wie auch über eine sehr gute Papierqualität, so dass man das Buch nicht nur wegen der guten Inhalte gerne zur Hand nimmt.