Sonnenrad und Hakenkreuz
Autor: Sigurd Sørlie | Verlag: Ferdinand Schönigh |ISBN: 978-3-506-78690-6
„Sonnenrad und Hakenkreuz“ begibt sich auf die Spuren eines dramatischen und von Mythen umsponnenen Themas aus der Geschichte des Zweiten Weltkriegs: das Schicksal jener 4.500 Norweger, die als Freiwillige für das „Dritte Reich“ als Soldaten kämpften – größtenteils in Einheiten der Waffen-SS an der Ostfront.
Sigurd Sørlie legt die erste umfassende Darstellung über diese Männer vor. Er fragt nach ihren Motiven, Erfahrungen, Handlungen, weltanschaulichen Haltungen und Reaktionen auf das Kriegsgeschehen.
Wer waren sie und warum ließen sie sich anwerben? Waren Sie Zeugen oder Mittäter bei NS-Verbrechen? In welchem Maße konnte die SS die weltanschauliche Haltung und das Handeln der norwegischen Soldaten beeinflussen? Auf der Grundlage umfangreicher, zumeist erstmals ausgewerteter Quellen kann der Autor mit vielen Mythen aufräumen. Er stellt das Thema dabei in den breiteren Zusammenhang des Kriegsgeschehens und der Besatzungsgeschichte, auf die sein Buch neue Perspektiven eröffnet.
Rezensionen (1)
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Patrick Schlenz
Verfasst am: 19.06.2019 |
Sonnenrad und Hakenkreuz
Autor Sigurd Sørlie beschreibt die Geschichte der ca. 4.500 Norweger, die während des 2. Weltkriegs als Freiwillige in der Deutschen Wehrmacht, überwiegend in Einheiten der Waffen-SS, gedient haben.Dabei analysiert er das Wirken der Norweger anhand vorhandener Unterlagen und Aussagen der ehemaligen Kämpfer sowie Archivmaterialien die in den einschlägigen Archiven in Deutschland (BAMA, BAB) und im Ausland (Tschechien, Norwegen, USA, UK und Norwegen) vorhanden sind.
Dem Autor gelingt es, die Geschichte dieser Kämpfer wissenschaftlich aufzuarbeiten. Er analysiert und beschreibt in seinem Werk verschiedene Aspekte, die er in 8 Kapiteln detailliert und systematisch abarbeitet.
Seine Betrachtung reicht von der Motivationslage der Freiwilligen, der politischen Situation in Norwegen bis hin zur Ausbildung der zukünftigen norwegischen Kämpfer, dem Einsatz an der Front und der Beschreibung der Beteiligung der Norweger an Kriegs-Verbrechen.
Dem Autor gelingt es, dieses in der Literatur des 2. Weltkriegs bislang vernachlässigte Thema hervorragend aufzuarbeiten und schließt damit eine wichtige militärliterarische Lücke, insbesondere in Bezug auf Himmlers Idee eines "Germanischen Heeres". In diesem Zusammenhang sind die Aussagen der ehemaligen norwegischen Kämpfer und deutschen Ausbilder in Bezug auf die Ausbildungszeit und Ausbildungsqualität besonders interessant, da sie die Probleme, die beim Aufbau einer internationalen Streitmacht unter der Führung eines Landes auftreten, beschreiben.
Das Buch ist aktuell wohl als das Standardwerk zum Thema Norwegischer Freiwilliger in der Deutschen Wehrmacht anzusehen und uneingeschränkt zu empfehlen.
Das Buch bewerte ich mit sehr gut!