Stalingrad war der Anfang vom Ende der Moral der Armee
Autor: Jetzl, Erwin | Verlag: Verlag Veit Scherzer |ISBN: 978-3-938845-73-8
Erwin Jetzl
Erinnerungen an meine Erlebnisse in Stalingrad
Nur wenige Jahre vor seinem Ableben hat der hochbetagte österreichische General der Infanterie i.R. Erwin Jetzl seine Erlebnisse als junger Offizier der Wehrmacht im Kessel von Stalingrad 1942/43 als Tondokument aufgezeichnet. Tondokumente, in welchen Überlebende über diese furchtbare Schlacht berichten, gibt es einige, dennoch ist die Aufzeichnung Jetzls tatsächlich einzigartig.
Die bekannten Tondokumente sind meist Interviews, in welchen die Befragten Einblicke in Geschehnisse in begrenzten Zeitrahmen und aus ihrem direkten Umfeld geben. Die meisten dieser Interviews wurden erst in jüngster Zeit aufgenommen, als von den ohnehin wenigen überlebenden Kommandeuren – ab Bataillonskommandeur aufwärts – der im Kessel von Stalingrad eingesetzten Einheiten, keiner mehr am Leben war. Es wurden bzw. konnten nur noch niedere Chargen befragt werden, die aufgrund ihrer Dienststellungen nur den Bereich bis auf Kompanieebene überblicken konnten.
Der damalige Hauptmann Erwin Jetzl, ab Januar 1943 Major, hingegen wurde in der betreffenden Zeit, also von September 1942 bis Februar 1943, als Bataillonsführer, Regimentsadjutant, Vertreter des 1. Generalstabsoffiziers (Ia) der 113. Infanterie-Division und Regimentsführer des Grenadier-Regiments 268 verwendet. Aufgrund seiner Dienststellungen hatte er natürlich zu ganz anderen Informationen Zugang, die ihm eine Übersicht auf die Situation ermöglichten, die subalterne Offiziere oder Unteroffiziere natürlich nicht haben konnten. So berichtet er aus der Ebene von Regimentern bzw. Divisionen und kannte die genaue Lage, in der sich die 6. Armee befand, da er auch bei Besprechungen mit Kommandierenden Generalen sowie mit Generaloberst Paulus zugegen war. Zudem erstreckt sich sein Bericht nicht nur über wenige Minuten, sondern über fast neun Stunden und deckt den gesamten Zeitraum dieser grausamen Schlacht von Beginn an bis zum bitteren Untergang ab. Aus diesen Gründen sind die Aufzeichnungen Jetzls ohnegleichen.
Das vorliegende Buch beinhaltet die Mitschrift dieses einzigartigen Tondokuments.
Rezensionen (5)
Ich möchte eine Rezension schreiben
Edith Karl
Verfasst am: 08.09.2020 |
Stalingrad war der Anfang vom Ende der Moral der Armee
Sinnloses Sterben und sinnloses Kämpfen. Erneut ein Buch, das den Wahnsinn um Stalingrad beschreibt und dazu mahnt, dass so ein verbrecherisches Handeln hoffentlich nie wieder passiert.......Anita Bucherer
Verfasst am: 03.09.2020 |
Stalingrad war der Anfang vom Ende der Moral der Armee
Mein Vater ist als einfacher Landser in Stalingrad gefallen. Wenn man das Werk von Jetzl liest, wird einem nochmals eindrucksvoll vor Augen geführt, wie sinnlos das Ringen und Sterben um diesen Steinhaufen war!Kurt Bernhard
Verfasst am: 31.08.2020 |
Stalingrad war der Anfang vom Ende der Moral der Armee
Verleger und Herausgeber Veit Scherzer hat einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung der Schlacht um Stalingrad geleistet, indem er dieses Buch auf Basis der Tonbandauzeichnungen von General a.D. Jetzl verlegt und veröffentlicht hat.Entstanden ist ein wertvolles Zeitdokument, das die Ereignisse rund um Stalingrad eindrucksvoll beschreibt.
Glückwunsch zu diesem Buch, das ich sehr gerne in meine Bibliothek aufgenommen habe.
Hans-Peter Neumüller
Verfasst am: 15.08.2020 |
Stalingrad war der Anfang vom Ende der Moral der Armee
Das Buch hat mich sehr überzeugt. Es gibt nur wenige Berichte von Offizieren zu Stalingrad, die einen so tiefen Einblick hatten wie Jetzl! Spannend und empfehlenswert!Patrick Schlenz
Verfasst am: 10.08.2020 |
Stalingrad war der Anfang vom Ende der Moral der Armee
Die Tonbandaufzeichnung auf der dieses Buch basiert, ist ein sehr wertvolles Zeitdokument. Über 9 Stunden berichtet der General mit seinem militärisch geschulten Gedächtnis präzise seine Erinnerungen an die Kämpfe um Stalingrad.General a.D. Erwin Jetzl, hatte in diesen Kämpfen Einblicke in viele Vorkommnisse auf höchster Ebener. Jetzl fungierte als Bataillonsführer, Regimentsadjutant, Vertreter des 1. Generalstabsoffiziers (Ia) der 113. Infanterie-Division und Regimentsführer des Grenadier-Regiments 268 Verwendung. In dieser Bandbreite hatte er Einblicke in viele Vorgänge, die Schlacht um Stalingrad betreffend und konnte sich recht schnell einen Überblick über die tatsächliche Lage verschaffen. So kann er die Vorgänge im Kessel rückblickend analysieren und mit seinen Erlebnissen kombinieren bzw. auf Basis seiner Erlebnisse analysieren.
Sein Erlebnisbericht ist packend aber dennoch mit der notwendigen Sachlichkeit, die einem Generalstabsoffizier anheim ist. Diese Kombination macht das Werk besonders wertvoll. Ergänzt wird das Werk durch zahlreiche Exkurse, die das Tonband-Material ergänzen und wichtige Zusatzinformationen geben, um Gesamtzusammenhänge besser verstehen zu können. Interessant sind auch die vielen Kurzbiographien über Militärs, die in den Fußnoten des Buchs publiziert werden. Die Fußnoten sind auch direkt auf den betreffenden Seiten angebracht, so dass ein aufwändiges Blättern entfällt, was sehr angenehm ist.
Die buchbinderische Qualität ist sehr gut. Schriftgröße und Layout passen zur Thematik. Das Buch ist reich bebildert und zeigt auch einige Kartenskizzen.
Insgesamt ist das Werk eine sehr gute Ergänzung zur Stalingrad-Literatur und kann uneingeschränkt von mir empfohlen werden.